TRUST Lecture WiSe 2020/2021

TRUST-Lecture im WiSe 2020/2021 "Raum und Krisen"

Städtische und ländliche Räume haben unterschiedliche Grundbedingungen für den Umgang und die Auswirkungen mit Krisen. Ist der urbane Raum vulnerabler für Pandemien als der ländliche Raum? Welche verschiedenen Strategien entwickeln sich aus Krisenerfahrungen in Stadt und Land? Sind Krisen Katalysatoren für räumliche Veränderungsprozesses? Lernen wir aus vorherigen Krisen oder steuern wir mit ähnlichen Strategien in den nächsten Krisenmodus?  Natürlich kommen wir an der derzeitigen Pandemie nicht vorbei, wollen aber den Blick auf weitere Krisen und deren Auswirkungen richten. Ein historischer Rückblick soll uns helfen die aktuellen und vergangenen Krisen einzuordnen. Diese und ähnliche Fragen möchten wir in drei TRUST-Lecture mit Ihnen diskutieren. Loggen Sie sich ein in unseren digitalen Raum.

Bereits stattgefundene Lectures:

17.11.2020, 18:00 Uhr, Herrn Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter von der Universität Bonn 

Urbane Resilienz – wie zukunftsfähig sind unsere Städte angesichts der Krisen und Katastrophen?

Krisen und Katastrophen gehören seit jeher zur Stadtentwicklung und haben erforderliche Transformationen ausgelöst und beschleunigt. Im Vortrag wird das Konzept der urbanen Resilienz vorgestellt und für die Stadtplanung operationalisiert. Zudem erfolgt eine kritische Diskussion im Kontext des Nachhaltigkeitsparadigmas der Raumplanung und Smart City-Konzepten.

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Donnerstag, 10.12.2020, 18:00 Uhr, Prof. Dr. em. Carl-Hans Hauptmeyer (Universität Hannover)

Historische Krisen - Erkenntnisse für gesellschaftliche und räumliche Entwicklungen heute?

Immer aufs Neue wird in diesen Monaten wiederholt: Krisen sind auch Chancen! Ja sie sind es, selbst im Falle tiefer und sehr schmerzlicher Einschnitte. Wird aus Krisen gelernt? Ja, aber nicht immer das, was den Menschen langfristig gut täte. Doch welche historischen Krisen eignen sich zum Vergleich mit heutigen Problemen? Stellen Bevölkerungsexplosion, Umweltzerstörung und ungelöste Energiefragen nicht globale Herausforderungen von erstmalig existenzieller Art für die Menschheit dar? In welchen historisch erprobten Gesellschaftsmodellen liegen Chancen? Welche neuen räumlichen Entwicklungen ließen sich daraus ableiten?

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Donnerstag, 21.01.2021, 18:00 Uhr, Prof. Dr.-Ing. Stefan Siedentop (ILS & TU Dortmund)

COVID-19: Welche Folgen hat die Pandemie für die Stadt- und Regionalentwicklung?

Die Corona Pandemie hat eine globale Debatte über die möglichen Folgen für die Stadt- und Regionalentwicklung ausgelöst, an der sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen beteiligen. Stark vereinfacht lassen sich in der mittlerweile umfangreichen Literatur zwei konträre Einschätzungen antreffen: Viele Stimmen sehen in der Pandemie eine historische Zäsur mit enormer transformativer Kraft. Eine Krise dieses Ausmaßes wird – so die Einschätzung – katalytische Effekte für die Etablierung neuer Märkte haben, sie kann technologischen Wandel beschleunigen, habituelle Verhaltensmuster aufbrechen und veränderte politische Prioritätensetzungen nach sich ziehen. Demgegenüber stehen Meinungen, die ein schnelles „Return to normal“ erwarten und auf eine Überschätzung der Wirkungen von COVID-19 verweisen, die durch die extreme Erfahrung des globalen Lockdown im Frühjahr 2020 begünstigt wurde. Wenn die gesundheitlichen Risiken mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen abnehmen, werden sich – so diese Stimmen – alte Denkmuster, Handlungsroutinen und gewohnheitsgeleitetes Verhalten wiedereinstellen. 

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© Timo Kleiner-Schäfer

Donnerstag, 04.02.2021, 18:00 Uhr, Dr. Kerstin J. Schäfer und Dr. Leonie Tuitjer (beide TRUST und IWKG)

COVID-19 Pandemie - Mobilitätseinschränkungen, ÖPNV-Nutzung und Alternativen: Sind wir alle gleichermaßen betroffen? - Eine Untersuchung in der Region Hannover 

Die COVID-19-Pandemie begann im Frühjahr 2020 ihre Auswirkungen in Deutschland zu zeigen. Schnell wurden umfassende Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung und Mobilitätsreduktion ergriffen: Social Distancing, Home-Office und Home-Schooling gehören nun fest zu unserem neuen Krisenvokabular, das uns auch in diesem zweiten Pandemiejahr begleitet. Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer Befragung von über 4.000 Teilnehmenden vor, welche die Referentinnen im Juni 2020 zwecks Veränderung des Mobilitätsverhalten im Großraum Hannover während der ersten Welle der Pandemie (Frühjahr bis Sommer 2020) erhoben haben.

Zunächst werden die Auswirkungen der Pandemie auf die Mobilitätsreduktion verschiedener sozioökonomischer Bevölkerungsgruppen betrachtet, um das Zusammenspiel soziodemographischer Faktoren wie Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung und Erziehungsarbeit besser zu verstehen.  Weiterhin werden die Veränderungen in der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) genauer betrachtet sowie Augenmerk auf die Substitution durch private PKW- oder Fahrrad-Nutzung gelegt. In der Studie werden Einflussfaktoren wie sozioökonomische Merkmale und Umweltbewusstsein, aber auch räumliche Faktoren wie Verkehrsinfrastrukturdichte berücksichtigt sowie die Faktoren, die zu Vorbehalten gegenüber der ÖPNV-Nutzung führen, wie beispielsweise Angst vor einer Infektion, ergründet.

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Diese Vorlesung findet online per zoom statt. Zur Vereinfachung der Organisation würden wir uns freuen, wenn Sie sich bei info@trust.uni-hannover.de anmelden. Wir schicken Ihnen dann umgehend den Einwahllink.