TRUST Forschung Schwerpunkte
Arbeitsgruppe Ungleichheit, Risiko, Migration

Arbeitsgruppe Ungleichheit, Risiko, Migration

© Quelle: Samantha Franson / LUH
Quelle: Samantha Franson / LUH

Hintergrund und Ziele

Dieser Schwerpunkt befasst sich konkret mit Risiken, Ungleichheiten und Migration, die zu räumlichen Transformationsprozessen führen oder selbst durch die räumliche Transformation entstanden sind. Risiken bestehen dabei aufgrund schleichender Prozesse wie dem Klimawandel oder den daraus unmittelbar resultierenden Folgen wie dem Meeresspiegelanstieg, den zunehmenden natürlichen Katastrophen (Überschwemmungen, Dürren), Gesundheitsschocks wie die COVID-19 Pandemie, oder sozialen Konflikten und Wirtschaftsschocks (z.B. Preissteigerungen von Nahrungsmitteln). Diese beruhen häufig auch auf einer hohen räumlichen Exposition und dem sozialen Druck auf Gruppen, die entweder im Unwissen oder in Ermangelung einer vorbeugenden Planung zur Anpassung oder im Umgang mit Transformationsprozessen stehen; diese stehen darüber hinaus in Wechselwirkung mit der Degradation der Ökosysteme und der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen. Dadurch verschärfen sich häufig Armut und Ungleichheit nicht nur in Ländern des Globalen Südens, sondern auch des Globalen Nordens.

Betrachtet man den Urbanisierungsprozess, so haben sich für einen Teil der Bevölkerung die Lebensgewohnheiten mit steigenden durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen verbessert. Für andere Teile der Bevölkerung ist Urbanisierung hingegen mit der Bildung informeller Strukturen verbunden, gerade auch wenn ländliche Armut zu einer Landflucht in die Städte beigetragen hat. So finden zum einen Urbanisierungsprozesse, gekoppelt mit Bevölkerungswachstum, in zunehmend vulnerablen Zonen wie Küsten oder Steilhängen statt. Diese Veränderungen im städtischen Raum üben Druck auf den ländlichen Raum aus, denn sie haben Auswirkungen auf die Nachfrage nach Siedlungsflächen, Verkehrsinfrastruktur, aber auch nach Ressourcen, insbesondere Wasser und Energie, aber auch die Produktion von Nahrungsmitteln insbesondere im ländlichen Raum. Produktionsprozesse in der Landwirtschaft müssen sich daher den neuen Nachfragestrukturen und Qualitätsanforderungen anpassen. Der zumeist exponierte urbane Raum ist natürlichen oder anthropogen verstärkten Extremen (Wetter, Sturmfluten, langfristig auch Meeresspiegelanstieg) anders ausgesetzt als der ländliche Raum. Allerdings ist aufgrund von Risiken auch weltweit eine Transformation in den ländlichen Regionen selbst zu beobachten. So hat z.B. in Folge der COVID-19 Pandemie eine starke Abwanderung aus den Städten in Richtung ländliche Regionen stattgefunden. 

Risikomanagement und Risikokommunikation mit der Zielsetzung der Entwicklung einer neuen Risikokultur müssen daher adressatenspezifisch entwickelt werden, insbesondere wenn die lokale Bevölkerung keinen langjährigen Erfahrungshorizont mangels eines fehlenden Bewusstseins der Risiken aufweist und diese auf Planungsebene und bei Entscheidungsträgern unterentwickelt sind.

 

Forschungsschwerpunkte

  • Schocks, Reaktion und Anpassung in exponierten Räumen
  • Wasser-/Energie-/Nahrungs-/Ökosystem-Nexus: Konzepte und Entwicklung nachhaltiger räumlicher Lösungen
  • Förderung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung und ihr Einfluss auf die Ernährungssicherung in Subsahara Afrika
  • Innovationen für Nachhaltigkeits-Transitionen: Entstehung und globale Diffusion
  • Globale Ungleichheiten kommunizieren unter Berücksichtigung von macht- und herrschaftskritischen Perspektiven - ein Beitrag zum Wissenstransfer
  • Rolle der Migration für eine nachhaltige Transformation

Beteiligte Personen

Arbeitsgruppen Patin